Um für den Start unserer langen Wanderung an das Nordende der Nordinsel, das „Cape Reinga“, zu gelangen war unser Ziel für den Tag die letzte grössere Stadt der Region „Far North“, Kaitaia.
In Neuseeland sind die Fernbusverbindungen gut ausgebaut und man kommt mit nur einmal umsteigen recht bequem in ca. 6 Stunden nach Kaitaia. Als wir morgens um halb acht an der Busstation in Auckland eintreffen wird schnell klar, dass wir nicht die einzigen mit dem Vorhaben sind morgen die 3000 km in Angriff zu nehmen: Gut zehn weitere „Thru-Hiker“, also Wanderer die den gesamten Weg in einem Stück in Angriff nehmen wollen, sind mit uns unterwegs.
Die Fahrt durch die sonnige und wunderschöne Gegend folgt teilweise sogar schon dem „Te Araroa“-Wanderweg und so bekommen wir stellenweise schon einen Überblick über die Landschaften und Städte die wir in den kommenden Wochen wieder zu Fuß erreichen wollen. Einzig auf das obligatorische schreiende Kind hätten wir wohl verzichten können – der hätte ununterbrochen wohl auch 3000 km lang durchgeschrieen…
Genau so wie wir uns Neuseelands Norden auch vorgestellt hatten: Sanfte Hügel und hauptsächlich Farmland mit jeder Menge Schafen.
Kleine Kaffeepause im „Coffeepot“
Der erste Zwischenstopp in Kerikeri liegt ebenfalls direkt auf unserer Wanderroute und, wenn alles gut läuft, schlagen wir hier nach 220 Kilometern und ca. 12 Tagen wieder auf. Nach kurzer Wartezeit und Umstieg in einen deutlich kleineren Bus waren wir fast nur noch mit den anderen Wanderern unterwegs nach Kaitaia.
Dort angekommen hatten wir eigentlich auch nicht mehr großartig viel vor – die Stadt ist nämlich nicht gerade als große Sehenswürdigkeit berühmt. Der Reiseführer urteilt äußerst charmant über Kaitaia: „Niemand kommt den ganzen Weg bis nach Far North, um dann in diesem Provinznest herumzuhängen, aber Kaitaia ist ein guter Zwischenstopp, wenn man einen Supermarkt, eine Post oder einen Geldautomaten braucht.“
Weil es direkt beim Aussteigen am Gemeindezentrum anfing zu regnen zerstreute sich die Truppe schnell und jeder flüchtete in die Motels und Backpackerabsteigen der Stadt. Arni musste aber noch für kleine Arnis und kam nach geschlagenen 20 Minuten quasselnd mit Pauline wieder. Sie stammt von der französischen Insel La Réunion und hat, wie wir, vor den gesamten Te Araroa zu bewandern.
Zum Glück lagen unsere Unterkünfte in der gleichen Richtung und ein bekanntes Fastfoodrestaurant genau in deren Mitte. Es gab also noch ein sehr hühnchenreiches Abendessen bei dem wir uns über die anstehenden Strapazen austauschen und für das erste Camp auf dem Trail verabreden konnten.
Nicht gerade malerisch aber alles was man braucht findet sich an der Hauptstraße von Kaitaia.