Tag 5: Ausruhen
Datum: 16.11.2016
Ausgeruht starten wir in den Tag und unsere Aufgabe für heute besteht lediglich darin, mit dem Bus nach Kaitaia zu fahren, um neues Essen zu kaufen. Gesagt – getan. Wir stehen pünktlich um 9:21 Uhr an der Haltestelle und warten… 5min…10min…13min… okay, ist der Bus eventuell früher gefahren? Ja, so muss es gewesen sein, denn wir haben keinen Bus kommen sehen! Wir überlegen, auf anderen Wegen nach Kaitaia zu gelangen. Da kommt, nach 17min Verspätung, eeendlich er ersehnte Bus! Und: Der Busfahrer ist vollkommen relaxed! Wir nicken uns kurz zu und steigen ein, denn irgedwie waren wir wohl gerade sehr „deutsch“ in unseren Gedankengängen. Der Bus kostet schmale 3$ und wir setzen uns direkt hinter eine Dame mit Baby, weil der Rest des Busses aktuell für den Transport diverser Stihl-Gartengeräte genutzt wird. Schnell wird uns klar, dass die beiden sich nicht kennen, aber so viele gemeinsame Verwandte / Bekannte haben, dass wir nach 5 min ebenfalls alle kennen…
An der nächsten Haltestelle hat der Busfahrer privaten Krams zu erledigen, also warten wir erneut 5-7 Minuten. Wir sehen Jeff mit seiner gelben Jacke Richtung Kaitaia laufen und rufen ihm nach. Er freut sich und steigt zu uns in den Bus. Weiter geht’s! Angekommen am Pack ’n Save treffen wir außerdem auf Cat und Matt, die beiden haben bereits einen Fernwanderweg hinter sich gebracht und sind echte Profis. Sie sind natürlich zum Pack ’n save gelaufen…
Eingedeckt mit neuem Essen, gönnen wir uns mit Jeff etwas von Mc Donalds. Wir müssen ja eh auf den Bus warten… Der kommt, wider Erwarten, sogar pünktlich! Die Dame mit Baby ist schwer bepackt mit ihren Einkäufen zurück und sitzt wieder vor uns. Wir nehmen merkwürdigerweise eine andere Route zurück und wundern uns noch mehr, als wir in einen nicht befestigten Weg abbiegen. Die Buckelpiste fahren wir für ca 2km und wir malen uns schon aus, gleich als Kanibalenfutter zu enden, als wir vor einem Haus im Nirgendwo anhalten und rückwärts auf eine Einfahrt setzen. Hier wohnt also die Dame mit Baby! Und der Busfahrer bringt sie, ihr Baby und die Einkäufe eben bis nach Hause. Normaler Service in Neuseeland! Arni fällt dazu sofort der Schriftzug aus deutschen Bussen ein:“Während der Fahrt nicht mit dem Busfahrer sprechen!“ Nun gut, danach geht’s in jedem Fall zurück zur Endless Summer Lodge und wir ruhen uns aus.
Tag 6: Ein bisschen Sightseeing
Datum: 17.11.2016
Wir frühstücken in Ruhe und setzen uns dann auf unsere Fahrräder. Wir wollen sehen, wo die nächste Station beginnt: Der Herekino Forest Track. Wir fahren ca 8km, bis wir ein Hinweisschild mit dem Eingang zum Herekino entdecken. Hier muss es also sein! Flo geht die ersten 10 m in den Wald. Da es in der vorletzten und letzen Nacht kräftig gestürmt und geregnet hat, ist der Track mehr als matschig… Ok, das Problem haben wir also erst morgen. Wir fahren zurück und machen einen Abstecher zum YHA Youth Hostel Ahipara, wo alle anderen untergebracht sind. Pauline, Grace und Joel sind noch da und starten, wie wir, morgen. Jeff, Matt und Cat sind schon am Morgen aufgebrochen. Wir unterhalten uns also kurz mit denen, die noch vor Ort sind und fahren dann zurück zur Lodge.
Wir spielen eine Runde Frisbee mit Marley, danach gehen wir noch einmal runter zum Strand, wo sich gestern Folgendes ereignet hat: Ein deutsches Paar, das mit ihrem gemieteten Jeep eine Rundreise durch Neuseeland macht, hielt es für eine gute Idee einen Abstecher zum Strand zu machen. Durch den Supermond der letzten Nacht waren die Gezeiten extremer als normal und somit gab es eben an einigen Stellen Strand, den es normalerweise nicht gibt. Das Paar befuhr für ca 20-30m einen, der nicht existenten Strände und blieb stecken. 4×4 half leider nichts mehr und dann kam die Flut eben auch schneller, als gedacht. Einige halfen den beiden schlussendlich, ihre gesamtes Hab & Gut (sie haben auch darin übernachtet) aus dem Auto zu schaffen. Nur war der ca. 5 Jahre alte Jeep verloren… Am Abend stand er noch am Strand, während er an diesem Morgen wohl gegen einige Felsen gedrückt worden war und dem entsprechend aussah. Von der Motorhaube fehlte jede Spur…
Wir packen am Abend unsere Rucksäcke, die sich wiedermal viel zu schwer anfühlen und gehen ins Bett.



