Tag 16: Läuft…irgendwie nicht mehr
Datum: 27.11.2016
Start: Ngunguru (Trail km 339)
Ziel: Pataua (Trail km 368)
Nachdem wir James ‚auf Wiedersehen‘ gesagt haben, gehen wir los. Natürlich wieder bei schönstem Wetter. Wir starten auf einer Schotterstraße, die nach ca 4 km in einen Wald mündet. Auf halber Strecke im Wald bekommt Flo dann stichartige Schmerzen im Knie. Das geht so weit, dass wir eine Pause einlegen müssen. An Weiterlaufen ist für eine halbe Stunde nicht zu denken. Wie passend, dass gerade Mittag ist, dann haben die Schmerztabletten Zeit zu wirken. Wir wissen in jedem Fall, dass es keinen Sinn macht, heute 30 km zu laufen. Wir bringen den Wald und ein Stück Straße hinter uns und halten wieder mal auf gut Glück den Daumen raus. Es braucht ein paar Autos, aber dann hält ein großer Jeep an. Geoff steigt aus, er trägt ein t-Shirt, auf dem steht „Never grow up, it’s a trap!“ auf deutsch: „Werde nicht erwachsen, es ist eine Falle!“ Wir packen unsere Rucksäcke in den Kofferraum. Geoff fragt uns noch, ob irgendwer Angst vor Hunden habe. Wir sagen nein, dann öffnet Arni die Tür und schaut in die riesigen Mäuler zweier Staffordshire Bullterrier. Okeee… So ganz angstfrei steigt Arni nicht ein, aber das legt sich nach den Hundeküsschen von Baluga und Gismo dann doch recht schnell.
Geoff nimmt uns mit bis nach Pataua. Auf dem Weg dorthin treffen wir die anderen. Geoff gibt ihnen die Adresse und sagt Ihnen, dass sie vorbei kommen sollen. Angekommen an dem Haus seines Kumpels, der aktuell nach Muscheln taucht, packt er eine große Kühltasche aus und wir müssen erst einmal Bier trinken. Während wir das erledigen, warten wir auf die anderen und erzählen uns Geschichten. Die meiste Zeit lachen wir uns schlapp.
2 Stunden später kommen die anderen dazu und Geoff gibt allen ein Bier. Wir quatschen noch über den Tag und melden uns dann bei unserer Übernachtungsmöglichkeit: dem Tidesong. Das Pärchen ist selbst den TeAraroa gelaufen und hat nun ein eigenes Bed&Breakfast direkt am Trail. Sie holen uns mit ihrem Buli an einer nahe gelegenen Brücke ab. Wir verabschieden uns von Geoff und den Hunden und bedanken uns für alles. Geoff bietet uns noch an, auf dem Weg nach Whangarei bei ihm vorbei zu schauen und uns ein Steak abzuholen. Wir schauen mal, ob wir das Angebot annehmen.
Am Tidesong erwartet uns dann ein so herzliches Pärchen, wie wir es lange nicht erlebt haben. Die beiden sind Mitte / Ende 60 und beten uns herein. Wir bekommen Kaffee, Tee, Saft, Kuchen… Am Abend stellen die anderen ihre Zelte auf, wobei wir heute faul sind und uns eine Cabin (kleines Zimmer freistehend auf dem Campground nur mit Bett -Schlafsack erforderlich) mieten. Wir sind alle müde (und auch etwas angeschwipst) somit geht’s um 8 Uhr ins Bett.
Tag 17: Bett benötigt
Datum: 28.11.2016
Start: Pataua (Trail km 368)
Ziel: Whangarei (off Trail)
Wir verabschieden uns an diesem Morgen von Matt und Cat – die beiden wollen zügig weiterkommen und nicht wie Jeff, Lee und wir einen Zeroday in Whangarei einlegen. Flo und Arni haben mal wieder Glück, denn der Besitzer des Tidesong muss heute zum Flughafen nach Whangarei fahren und nimmt uns bis dahin mit. Klasse! Wir laufen also noch 5-6km stadteinwärts und sehen uns den Hafen und die Innenstadt an, bevor wir zu unserem Motel gehen. Wir können bislang sagen, dass uns Neuseelands große Städte so gar nicht gefallen. Hier und da gibt es mal ein schönes Café, Restaurant oder einen Shop, aber im Großen und Ganzen sehen die Städte marode aus. Die meisten Geschäfte haben ein Design aus den 80er Jahren, sogar eine ganze Passage in Mitten von Whangarei hat fast nichts mehr zu bieten außer leere Geschäftsräume. Wir sind wirklich erstaunt, zumal wir die gleiche Situation in Auckland beobachten konnten. Da wir noch einiges zu erledigen haben, legen wir sofort los und gehen zur Post. Wir holen unsere Bouncebox ab und gehen zum Motel. Am Abend treffen wir uns mit Jeff und Lee in einer Bar direkt am Hafen. Wir haben lust auf Pizza, aber alles auf der Karte ist außerhalb unseres Budgets… und damit erst recht außerhalb des Budgets von Jeff und Lee. Somit bestellen wir uns ein Bier (das ist immer gleich teuer). Der Barkeeper hat unsere Diskusionen an der Theke mitbekommen und fragt uns, ob wir etwas für ein Glas Wein übrig hätten, dass falsch bestellt worden war. Was für eine Frage! Natürlich teilen Lee und Arni das Glas. Als der Barkeeper uns dann noch ein Glas zum Probieren seines persönlichen Lieblingsweines hinstellt, sind wir doch stark beeindruckt und Lee & Arni schon vor dem Essen reichlich beschwipst. Wir ziehen weiter und setzen uns in eine Art Sportsbar, die uns alles bietet, was wir brauchen: Steak, Burger und Pizza. Für unsere aktuellen Verhältnisse gehen wir sehr spät ins Bett: 22:30 Uhr ist Sendeschluss 🙂
Tag 18: Bett benötigt Teil 2
Datum: 29.11.2016
Whangarei (off Trail)
An diesem Morgen frühstücken wir gemütlich und machen uns dann auf, um einen Bikini für Arni zu kaufen und eine dünne Wanderhose für Flo. Des Weiteren benötigen wir starken Kleber, weil Arni’s Rucksack schlapp macht: Das Gestänge für die Stabilisierung des Rückens sticht durch das Material in Arni’s Hintern. Und das nach gerade drei Wochen intensiven Tragens. Des Weiteren ist es total angenehm beim Laufen… Wir klappern sämtliche Shops in Whangarei ab und finden einfach nichts. Außer den Kleber, damit kann man nicht viel falsch machen. Mittags treffen uns zum Essen mit Jeff und Lee. Wir finden eine kleine, enge Gasse mit lauter verschiedenen Restaurants: chinesisch, japanisch, israelisch, amerkanisch und indisch. Da wir in der letzten Zeit genug Burger hatten, freuen wir uns auf Naan-Brot und entscheiden uns für den Inder. Später gehen wir zurück zum Motel und sortieren mal wieder kräftig Zeug aus. Am Postamt, beim Versenden der Bouncebox an eine neue Adresse, wird dann deutlich, dass wir mal wieder 3,2kg gutgemacht haben. Abends wird noch lecker gegessen und dann geht’s mal wieder etwas früher ins Bett, denn morgen gehts wieder zurück auf den Trail.
Hallo Wanderer,
wir verfolgen mit großem Vergnügen Eure Berichte und freuen uns, dass es ein Superabenteuer für Euch ist.
Was ist eigentlich aus Ha- Pe geworden? Ist er verhungert oder beim Baden ertrunken?
Viele Grüße aus der Heimat☀️
Alex und Anne
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Ha-Pe wurde seit dem Tag in Jame’s Place „leider“ nicht mehr gesichtet… Vielleicht ist er mit seinen besten Freunden, den Delphinen, in eine nacktere Welt gezischt ;-D uns freut’s, dass der Blog gefällt!! Viele Grüße!
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