Tag 73: Vor dem Zeroday ist nach dem Zeroday
Datum: 23.01.2017
Start: Picton
Ziel: Havelock
Wir verbringen den Morgen in unserer Cabin am Holiday Park, denn das Wetter ist unverändert schlecht. Für heute bringt uns der Bus nach Havelock, wo unsere nächste Unterkunft bereits gebucht ist: die Blue Moon Lodge. Heute wäre eigentlich der letzte Tag des Queen-Charlotte Tracks gewesen. Schade, dass das Wetter in diesem Jahr so merkwürdig anders zu sein scheint, als in den letzten Jahren. Unser Bus fährt gegen 12:30 Uhr. Wieder stehen wir dort, wo wir vor 4 Tagen ebenfalls standen: Am Hafen.
Angekommen im kleinen, beschaulichen Havelock, das vor allem durch seine Muschel-Restaurants bekannt ist, gehen wir zu unserer Lodge. Wir haben hier ein Zimmer gebucht und sind wie vor den Kopf gestoßen, als man uns eine kleine Cabin direkt an der Hauptstraße präsentiert. Flo guckt den indischen Woofer (Leute, die sich mit allesamt Gelegenheitsjobs ihren Aufenthalt in Neuseeland finanzieren) entsetzt an und erwidert direkt, dass wir für diesen Preis nicht bereit sind, das Zimmer zu akzeptieren. Nicht nur die bescheidene Lage als auch die Größe des Raumes (9m2) sind absolut inakzeptabel. Zum Vergleich: Neuseeland ist schon teuer, was Zimmerpreise angeht, ABER in einem Holiday Park hätten wir für diesen Preis eine große Cabin mit eigener Küche bekommen. Alle Vorschläge unsererseits, uns ein Zimmer zur ruhigen Seite zu geben (immerhin sind wir 3 Nächte hier) oder uns aber unser Geld wieder zu geben, werden von dem Mitarbeiter freundlich abgeschmettert. Also sagt Flo dem Woofer sehr bestimmend, dass er den Manager sprechen möchte. Ein Anruf wird getätigt und der Woofer geht mit uns nach oben und sagt uns merklich eingeschüchtert, dass diese Option WIRKLICH das Beste sei, was er uns anbieten könne. Zudem würde es sich auch WIRKLICH um ein Upgrade (Heraufstufung) handeln. Uns fällt fast die Kinnlade runter und Flo nickt nur ganz bescheiden, als der Inder ihn fragt, ob wir hier bleiben möchten. Wir haben uns gerade mal eben ein super großes Appartement mit Panorama Blick auf den Hafen, eigener Dachterasse, eigener Küche sowie eigenem Bad mit Whirlpool ermeckert!
Wir halten uns den restlichen Tag nur hier auf, denn wir beide haben (neben unserer ungebremsten Freude) auch ein schlechtes Gewissen dem indischen Woofer gegenüber… aber nur ein bisschen. Wir müssen uns an diesem Tag nur mehrfach vor Augen führen, wie oft wir hier schon Geld für unzureichende Qualität auf den Tisch gelegt haben (meistens beim Essen) und schon fühlen wir uns in dem riesigen Doppelbett mit Blick auf den Hafen wieder pudelwohl.
Tag 74: Schauen, was da so kommt
Datum: 24.01.2017
Havelock
Nachdem wir ordentlich gefrühstückt haben, wollen wir Richtung Start des neuen Trailabschnitts gehen und vorab checken, wie der Verkehr auf dem Straßenabschnitt ist. Auf dem Weg halten wir beim 4 Square an, einem kleinen Supermarkt in Havelock. Dort sehen wir einen schwer beladenen Hiker. Sein Name ist David und er kommt natürlich aus Deutschland, genauer aus Ostfriesland. Wir sagen ihm, dass wir erst in zwei Tagen loslaufen, aber vielleicht sehen wir uns ja trotzdem noch mal wieder. Auf der anderen Straßenseite läuft ein Mädel entlang und Arni meint, dass es sich um Harriet handeln könnte (nur ohne Brille). Wir haben sie zu Beginn in Kerikeri getroffen. Arni ruft noch rüber, aber das Mädchen reagiert nicht. So laufen wir mit David eine Weile, bevor uns das gerade gesehene Mädel am Straßenrand auffällt. Wir schauen rüber und dann fängt sie an zu quieken und zu lachen: Es IST Harriet! Sooo schön sie wieder zu sehen!! Sie wird gleich hier an der Ecke von ihren Eltern abgeholt, die aus Australien herüber gekommen sind und mit ihr eine Runde durch die Weinberge machen wollen. Wir tauschen noch schnell unsere Nummern aus und sagen, dass wir uns bestimmt auf dem Trail begegnen werden. Dann ziehen wir weiter.
Eine Fahrt nach Pelorus Bridge zu bekommen, scheint nicht so einfach zu sein. Wir warten nun seit einer Stunde und sind kurz davor uns Fahrräder zu mieten, da hält eine nette Frau an und nimmt uns bis Pelorus Bridge mit. Wir schauen uns um, gehen in der riesen Parkanlage spazieren und sehen auch den Teil des Rivers, bei dem die Zwergen-Krieger aus dem Film „Der Hobbit“ in Fässern den Fluss herunter rauschen.
Bis hier sind es ca 20km. Und bis zu unserem Startpunkt nochmals weitere 15km. Wir könnten direkt an der Brücke übernachten, aber das würde bedeuten, dass wir noch einen weiteren Tag an Essen mitnehmen müssen. Das möchten wir natürlich vermeiden.
Am Abend fahren wir wieder zurück und holen uns einen kleinen Teller Muscheln. Denn, wie alles, sind auch die Muscheln extrem teuer, obwohl sie 5km weiter aus dem Meer geholt werden.
Tag 75-76: Tourvorbereitung und ein neues Haustier
Datum: 25-26.01.2017
Start: Havelock
Ziel: Emerald Pools
Heute ist der letzte Zero-Day vor der großen Tour. Wir starten damit, die gesendete Foodbox auszupacken und einzuteilen. Obwohl wir darauf geachtet haben, leichte und kompakte Lebensmittel zu kaufen, ist die Masse trotzdem enorm. Wir haben für 10 Tage essen an Bord. Das wird auch vom DOC empfohlen, denn wie Neuseeland schon mehrfach unter Beweis gestellt hat, kann das Wetter mehr als wechselhaft sein und da Teile dieses Tracks alpin sind, müssen wir auch mit Schnee rechnen (obwohl gerade Hochsommer ist). Also haben wir zwei Extra-Tage Essen im Gepäck, sollten wir das Wetter abwarten müssen.
Wir waschen unsere Wäsche noch ordentlich durch, checken den Wetterbericht für die nächsten Tage (bislang sieht alles super aus) und entspannen in verschiedenen Formen, Arni duscht eine halbe Stunde, Flo zockt etwas und abends schauen wir uns Vikings über das iPad an.
Die Rucksäcke sind gepackt, alles passt! Wenn auch knapp… Aber sofort fällt auf: So schwer war der Rucksack bislang noch nie!!! Wir freuen uns auf morgen und gehen früh ins Bett.
Am Morgen gönnen wir uns noch ein ausgiebiges Frühstück, dann laufen wir los. Das zusätzliche Gewicht ist spürbar, aber ok. Flo muss jetzt ca 20-22 kg auf dem Rücken haben, während Arni bei 16-18kg ist.
Wir trampen die Strecke bis zur Pelorus Bridge und laufen dann den toten Weg bis zum Anfang des Tracks. Auf dem Weg dorthin treffen wir zwei weitere TA-Wanderer, mit denen wir eine ganze Weile laufen. Neben uns hält plötzlich ein voll besetzter Wagen, wir hatten schon gehofft er könnte uns einen Teil mitnehmen… Will er auch! Wir sollen einfach auf seinen Anhänger springen! Cool! Im Anhänger befinden sich Kanus, Paddel und Warnwesten. Wir 4 schwingen uns einfach rauf und er nimmt uns gute 5km mit. Super! Dann sind es jetzt machbare 30km. Die Steigungen hier sind allesamt ok. Nachdem wir am Start des Trails angekommen sind, machen Flo und Arni Mittag. Die Jungs ziehen weiter.
Von dort aus ist es noch 1,5 Stunden bis zu unserem ersten Ziel, den Emerald Pools. Wir laufen einen sehr schmalen Wanderweg entlang des Pelorus Rivers entlang. Immer mal wieder halten wir an, weil es hier wirklich einmalig ist. Das Wasser ist so schön und so klar! Flo versucht angestrengt Forellen zu entdecken, aber hier scheinen keine zu sein. Wir überlegen, ob die Tiere evtl. so gut getarnt sind, dass wir sie nicht entdecken können, aber plötzlich zieht durch das Gewässer ein Aal, der sicherlich 1,20m lang sein wird. Wir können also alles klar und deutlich erkennen… Angekommen an den Emerald Pools halten wir es vor Sandflys kaum aus. Die Biester fliegen uns in die Nase, Augen und Ohren. Wir bauen unser Zelt auf und zünden ein Feuer an, damit wir halbwegs in Ruhe essen können. Der Qualm vertreibt die Biester natürlich, aber wir riechen danach eben auch wie geräuchert.
Es ist eigentlich die schönste und privateste Stelle, an der wir bislang gezeltet haben, wenn es zugleich nicht auch die schlimmste wäre.
In der Nacht wird Arni dann des Öfteren wach und hört ein Geräusch an der Zelt-Innenwand, schlaftrunken haut sie mehrfach gegen die Wand. Manchmal verirren sich die großen Zirkaden zwischen die Zeltwände, aber das ist kein Problem, denn sie sind einfach zu verschrecken. Am Morgen stellen wir dann entsetzt fest, dass wir ein 10-Cent großes Loch in unserer Zeltwand haben! Die Spur an der zerbissenen Wasserflasche, die direkt neben unseren m&m’s steht, lässt unmissverständlich darauf schließen, dass ein Opossum in unser Zelt wollte und die Nacht zwischen unseren Köpfen „gearbeitet“ hat. Eeeeeaaah… Auch draußen hat es gewütet, den Müllsack zerrupft und unseren Jetboil und Tassen umgeworfen.
Tag 77: Kill all Sandflys!
Datum: 27.01.2017
Start: Emerald Pools
Ziel: Middy Creek Hut
Wir laufen zeitig los, da es uns heute eh nicht möglich ist, in Ruhe einen Kaffee zu trinken. Entnervt starten wir unseren 600m Aufstieg. Wir kommen langsam voran, aber die Strecke durch einen Nadelwald ist wunderbar. Mit zunehmenden Höhenmetern und Abstand vom Fluss werden auch die Sandflys weniger. Uns begegnet noch ein französisches Mädel, aber sonst niemand. Raus aus dem Wald nimmt der TA dann wieder seine gewohnte Form an: umgekippte Bäume quer über dem Trail, Erdspalten und ein sensationell breiter Weg von 25cm, dem sich natürlich die Klippe direkt anschließt. Also wieder auf jeden Schritt konzentrieren…nur während man steht darf geguckt werden…
Nach der ersten Swingbridge und dem darauf folgenden harten Anstieg machen wir erst ein mal Pause. Ist auch schon Mittag! Jetzt noch weitere 7km, dann ist das Ziel erreicht. Der Weg ist sehr unpräpariert und entsprechend anstrengend. Wir überqueren mehrere Swingbridges, die uns einmalige Ausblicke bieten. Auf den letzten Kilometern lässt die Konzentration wie immer nach und so dauert es nicht lange, bis der erste Schritt unüberlegt gesetzt wird… Arni rutscht den Abhang runter und bleibt dank des schweren Rucksacks nach 1,5 Metern liegen. (Bin wieder wach!) Kurze Zeit später geht es weiter Richtung Wald. Hier, weg von der steilen Klippe, fühlt man sich wohler. Wir überqueren noch einen kleinen Fluss und dann haben wir die Hütte erreicht.
Schnell springen wir hinein, denn die Sandflys haben auch registriert, dass wir da sind. In der Hütte treffen wir David und ein Mädel namens Alexandra.
Flo beschließt noch eine Runde angeln zu gehen. Auf dem steilen Weg zur Swingbridge rutscht Flo ab und rutscht den Abhang hinunter und fällt, wie sollte es anders sein, auf sein Knie. Arni kommt später dazu. Da der Fluss leer ist und Flo keine Lust darauf hat auf Verdacht zu angeln, zieht er sich kurzerhand aus und springt ins Wasser. Arni zieht nach, kriegt den Dreh allerdings nicht so ganz (das Wasser ist soooo unglaublich kalt) und will auf halber Strecke wieder umdrehen. Flo fängt lauthals an zu lachen, denn Arni’s Wertester sieht seiner Meinung nach aus wie zwei Kugeln Stracciatella – er ist bedeckt von Sandflys, die natürlich alle kräftig zubeißen…
Am Abend bauen wir unser Zelt auf und schlafen früh ein.
Tag 78: Nach Oben kommt eben ein neues Oben!
Datum: 28.01.2017
Start: Middy Creek Hut
Ziel: Rocks Hut
Wir starten heute wirklich nicht früh, denn wir haben beide eine mehr als bescheidene Nacht hinter uns. Flo’s Knie schmerzt nach dem Sturz, obwohl es am Morgen besser zu sein scheint. Bei Arni geht’s immer erst los, sobald der erste Kilometer gelaufen ist. Wir debattieren lange darüber, ob wir diesen Abschnitt durchziehen. Weitere 8 Tage mit wirklich steilen Auf-und Abstiegen. Wir entscheiden uns dafür, dass wir (sollten wir die Gelegenheit haben) Richtung Nelson gehen und den Trail abkürzen. Gegen 9 Uhr kommen die ersten Wanderer zur Hütte, um Frühstücks-Pause zu machen. Darunter eine Chilenin namens Claudia und ihr Freund Ulf. Claudia hat Voltaren Tabletten dabei und gibt Arni zwei ab. Sie sagt, dass sie jeden Tag zwei Stück nimmt, da sie ansonsten auch Schmerzen hat. Da heute der anstrengendste Tag sein soll, nimmt Arni direkt eine Tablette und Claudia behält Recht, die Schmerzen sind für diesen Tag weg.
Wir werden heute für fünf Kilometer fünf Stunden benötigen. Der Anstieg ist wahnsinnig anstrengend und scheint niemals zu enden. Immer, wenn man meint, man sei Oben, bekommt man ein neues Oben präsentiert. Nach drei Stunden und dem niederschlagenden Gefühl, dass man gar nichts erreicht hat, setzen wir uns hin und machen Pause. Und wir dachten, dass wir hier wenigstens 15km am Tag schaffen!!
Wir starten eine Grundsatz-Diskussion und fragen uns wirklich, ob es das wert ist. Klar, muss man sich die schönsten Sachen im Leben hart erarbeiten, aber muss es deshalb lebensgefährlich sein? Müssen wir wirklich durch 95% Scheiße laufen und von Sandflys zerbissen werden, nur um das eine, schöne Foto zu schießen?! Wir sind uns nicht mehr sicher… Fest steht, dass wir das Wandern, das uns in Österreich so unglaublich viel gegeben hat und Spaß gemacht hat, nicht mehr genießen können. Das liegt zum einen an den Knien, denn unter Schmerzen zu wandern macht keinen Spaß, zum anderen aber auch an den schlecht präparierten Wanderwegen.
Nichtsdestotrotz raffen wir uns wieder auf und setzen an für den finalen Endspurt zur Hütte. Nach weiteren, fast nicht enden wollenden Aufstiegen erreichen wir die Rocks Hut. Eine wirklich schöne Hütte des DOCs. Das Beste am ganzen Tag: auf dieser Höhe gibt es keine Sandflys mehr. Wir können den Abend endlich mal draußen verbringen und genießen.
Da es relativ kalt ist, beschließen wir heute Abend auch in der Hütte zu schlafen. Kurz vor Hikers Midnight kommt natürlich noch ein dicker, lauter Typ rein, der als erster schläft und schnarcht. Das ist echte Hüttenromantik… Hier reißt Arni irgendwann der Geduldsfaden und sie schreit den fetten Typen an, ob das sein Ernst sei und es wirklich sein müsse. Der Typ dreht sich um und für eine Minute ist doch tatsächlich Ruhe. Der Fakt, sich nach unserem hart erarbeiteten Ziel mit solchen Menschen eine dreckige, nasse Hütte teilen zu müssen, steigert die Motivation nicht gerade. Dann schlafen wir lieber in unserem Zelt.
Tag 79: Raus da! …auf direktem Weg
Datum: 29.01.2017
Start: Rocks Hut
Ziel: Nelson
Wir laufen als letzte los und machen die Hütte besenrein, damit die nächsten Wanderer die Zeit evtl. mehr genießen können, als wir. Mit uns läuft Alex aus den USA, sie hat Probleme mit ihrem Knöchel und will ebenfalls nach Nelson. Wir haben hier die letzte Möglichkeit den Trail zu verlassen. Arni nimmt die letzte Tablette, die Claudia ihr gegeben hat und dann geht’s los.
Der Trail ist, wie könnte es anders sein, super schön! So langsam könnte man annehmen, dass das DOC nur den TA vernachlässigt und nicht pflegt. Ziemlich dumm, weil genau der immer beliebter wird. Wir müssen an ein englisches Mädel von vor zwei Wochen denken, die sich in den Richmond Ranges das Bein gebrochen hat und damit noch 30 km wandern musste, bis sie Hilfe bekam.
Wir gehen bergauf, denn bevor wir nach Nelson gehen können, müssen wir einen Berg bezwingen – den Dun Mountain. Wir laufen einige Zeit über den Dun Saddle, bevor es über einen schönen Weg die Klippen entlang geht. Da der Weg ausreichend breit ist, ist es wirklich schön hier zu laufen und auf die Bergkette in den Richmonds zu schauen. Im Mittag machen wir an einer Hütte Pause und liegen etwas in der Sonne. Gegen 13 Uhr legen wir wieder los. Das Ziel ist bereits in Sicht! Von oben haben wir einen außergewöhnlichen Blick über Nelson und die Tasman Bay.
Weiter durch ein Waldstück, kommen wir an eine Gabelung. Entweder folgen wir dem langen, breiten Mountainbike-Weg und müssen damit noch 1,5 Stunden laufen oder wir folgen dem Sandweg direkt vor uns, der direkt zur Brook Street führt. Wir entscheiden uns für Variante Nr.2 und staunen nicht schlecht, als es steil bergab geht…so steil, dass wir nicht laufen können, sondern rutschen müssen. Dem entsprechend sehen wir dann nach 700m Sandpiste auch aus: Aus allen Poren kommt feinster Sandstaub. Natürlich lassen auch die Sandflys nicht lange auf sich warten: wir werden direkt attackiert. Flo ist schneller als Alex und Arni und muss bereits einige Minuten warten. Diese Zeit nutzt er, um ein vorbeifahrendes Taxi anzuhalten und uns eines zum Holiday Park zu ordern. Als die Mädels dazukommen, steht das Taxi bereits parat! PERFEKT!!! Die Fahrerin guckt uns kritisch an und sagt noch: „Solltet ihr euren Rucksack auf den Sitz stellen, könnt ihr euch direkt auf eine Reinigungsgebühr von 300$ Dollar gefasst machen.“ Wie nett! Ne sorry, der Dreck kommt nicht von meinem Rucksack, sondern von meinem Hintern!!!! Egal. Wir ignorieren die Frau, die ansonsten sehr nett zu sein scheint und lassen uns bis zum Holiday Park bringen.
Dort angekommen nehmen wir eine lange Dusche und gehen später in die Stadt, um etwas leckeres zu essen.
Tag 80-83: Warten auf St. Arnaud
Datum: 30.01.-02.02.2017
Nelson Holiday Park
Wir nehmen uns einige Tage in Nelson und mieten uns eine Cabin mit Alex. Wir können leider erst am 03. Februar nach St. Arnaud weiterreisen, denn dann wären wir eigentlich angekommen. Wir entspannen, gucken einige Filme und gehen ins City Center von Nelson, um Besorgungen zu machen.
Am 31.01. treffen wir dann auf zwei Norweger, die die Cabin nebenan mieten. Die beiden Jungs sind super freundlich und zusammen mit ihnen verbringen wir den Abend. Sie sind für 6 Wochen hier und angeln jeden Tag. So ein Glück für Flo! Niklas ist ein professioneller Fliegenfischer- Guide und kommt aus Alta in Norwegen. Die Jungs wollen morgen weiter und so fragt Flo die spontan, ob sie ihn morgen mitnehmen können. Die beiden finden die Idee super und nehmen Flo mit auf eine Tagestour. Sie fahren 100km von Nelson entfernt zum Motueka River. Eine traumhafte Landschaft erwartet Sie und angekommen am Fluss sehen sie sogar Forellen, nur ist die Klippe so steil, dass man die Stelle nicht erreichen kann. Also weiter suchen. Als eine gute Stelle gefunden wird, hat Flo ganze 30min Zeit, bevor Niklas in den Fluss fällt und der Tag vorüber ist. Alen und Niklas sind noch so nett und bringen Flo wieder zurück zum Holiday Park.
Die weiteren Tage verbringen wir damit, jeden Tag etwas zu laufen und auszuruhen.
Tag 84: Reunion in St. Arnaud
Datum: 03.02.2017
Start: Nelson
Ziel: St. Arnaud
Heute fahren wir mit Alex, die sich einen Mietwagen geholt hat, nach St. Arnaud. Auf dem Weg dorthin machen wir noch einen Umweg nach Takaka, weil Alex dort ein Paket abholen muss. Für uns passt das sehr gut, denn so können wir noch kleine Besorgungen für St.Arnaud erledigen.
Wir haben über unsere weiteren Pläne gesprochen und möchten versuchen, den Sabine Circuit zu laufen. Danach wollen wir, falls es klappt, evtl. mit Fahrrädern den Trail beenden und den Rest der Südinsel erkunden. Aktuell sind wir bei Trail km 1945. Wir hoffen einfach, dass fahrradfahren besser für die Knie ist.
Angekommen in St. Arnaud fahren wir zu unserer Unterkunft und haben gerade unseren Zimmerschlüssel erhalten, da geht plötzlich die Tür auf und Steffi steht in der Tür! Wir haben uns das letzte Mal im Herekino Forest gesehen. Total toll sie wieder zu sehen! Sie sagt uns, dass sie alle an der Tankstelle sitzen mit vielen anderen und dass wir dazukommen sollen. Gesagt, getan!
Und an der Tankstelle sehen wir wirklich sooo viele Leute wieder! Allen voran Harriet, gefolgt von Nils, Melissa, Quentin, Meg, zwei Kanadiern, die wir bereits in Kerikeri getroffen haben, und wir lernen Jo und Alex kennen, die aus den USA und Großbritannien kommen. An diesem Abend trinken wir viel billiges Bier und sitzen lange zusammen und spielen ‚Boulette‘ (wir haben keinen Plan, warum Melissa das so nennt, aber es ist witzig). An diesem Abend gehen wir wirklich spät ins Bett: 23:55 Uhr!!! Das ist Rekord! Deshalb haben wir auch am nächsten Tag den bislang schlimmsten Kater der ganzen Neuseeland Reise.
Tag 85-86: Katerstimmung und Spaziergang am See
Datum: 04-05.02.2017
St. Arnaud
Wir wachen heute ziemlich spät auf und Arni ist mehr als froh, dass Flo heute etwas mit Nils unternimmt. Die beiden werden Richtung Trail wandern und sich die Gegend dort anschauen, die unter anderem ein riesiges Freizeitangebot, wie Boot fahren und Jetski usw. bereithält. Arni liegt den ganzen Tag im Bett…
Es hat sich eine neue Gelegenheit aufgetan, die wir wahrscheinlich wahrnehmen werden: in einem Backpacker-Portal, in dem Leute ihr gebrauchtes Equipment wieder loswerden können, verkauft ein deutsches Pärchen ihre gerade gekauften Tourenräder mit Taschen, da sie nur 3 Wochen hier waren. Wir schreiben den beiden eine Nachricht. Sie scheinen auch auf der Südinsel unterwegs zu sein, sodass man sich evtl. treffen könnte. Vielleicht ist das ja unsere Chance, die Knie dauerhaft zu entlasten.
Am Abend sitzen wir mit Nils, Melissa, Steffi und Quentin zusammen und essen gemeinsam. Die Bande trinkt schon wieder Bier, aber für heute Abend sind wir definitiv raus! Ob wir einfach zu alt für sowas sind? -fragt sich Flo.
Am nächsten Tag frühstücken wir in Ruhe und laufen dann zum Lake Rotoiti. Hier bekommt man richtiges Urlaubsfeeling. Bei strahlender Sonne fahren Boote umher, einige fahren Wasser-Ski, andere schwimmen. Es ist schön mitanzusehen, jedoch ist das Wasser mehr als kalt!
Wir gehen eine große Runde um den See und treffen auf dem Rückweg Meg, die im Café sitzt. Wir fragen Sie, warum sie noch hier sei und sie antwortet uns, dass sie in Greymouth etwas arbeiten gehen werde, denn sie ist komplett abgebrannt. Wir machen ab, dass sie heute Abend zu uns ins Zimmer kommen und bei uns schlafen kann, denn wir haben noch einige Betten über. Also starten wir heute Abend „Aktion Meg“. Unsere Unterkunft ist nur so verdammt leer, dass unsere Aktion leicht auffallen könnte… Ganze drei Gäste sind anwesend. Also kommt Meg uns erst gegen 20 Uhr besuchen. Flo trägt eine halbe Stunde vorher ihren Rucksack rein, damit auch ja nichts auffällt. Wenn wir mogeln, dann wenigstens ordentlich!!
Am Abend schreibt uns das deutsche Pärchen, die ihre Fahrräder verkaufen wollen, dass wir sie in Christchurch treffen können, aber gerne am 12. Das bedeutet für uns also, dass wir den Sabine Circuit verschieben müssen. Denn wir würden dafür in jedem Fall 8-10 Tage benötigen.
Also müssen wir nun versuchen, nach Christchurch zu kommen.
Schön wenn man sich gegenseitig hilft und alte Freunde trifft👍🙋 die Entscheidung für Fahrräder finde ich super 👍 schont eure Knochen ihr braucht sie ein lebenlang
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