Tag 31-34: Hamilton bis Rotorua

Tag 31: Beine hochlegen

Datum: 12.12.2016

Hamilton (Trail km 800)

Heute legen wir unsere Beine hoch, das Wetter ist wieder absolut wechselhaft und zudem kommen unsere immer wiederkehrenden Knie-Schmerzen. Wir wissen einfach nicht, wie wir das behandeln müssen. Die Bandage scheint auch nichts zu bringen. Man spürt keine Besserung. Also die Beine entlasten und heute mal die Füße hochlegen. Vielleicht bringt das ja was.

Am Morgen schreibt uns Lee, dass sie und Jeff heute in Hamilton zu uns stoßen werden. Sie überspringen ein Stück und wir sind wirklich verwundert, dass Jeff sich darauf einlässt. Super! An diesem Tag sagen uns die Gingers, dass sie die Reise leider nicht so, wie geplant, umsetzen können, denn Joel hat eine Zusage für seinen Traumjob als Kletterguide bekommen. Sie haben sich einige Sachen auf der Nordinsel heraus gepickt, die sie noch gerne sehen möchten und dann geht’s für die beiden weiter zur Südinsel. Wir gratulieren Joel zum Job sind aber auch etwas traurig, dass wir uns dann ab Ende Januar nicht mehr sehen werden.

Während wir zwei für uns überlegen, wie es weitergehen soll (als nächstes stehen große Waldstrecken mit Wildcamping an)  schmeißt Flo die Idee eines Mietwagens in den Raum. Arni findet das erst einmal teuer uns überflüssig… Das Praktische wäre, dass man sich den Wagen mit 6 Personen teilen könnte und alle Ziele, die die Gingers sich ausgesucht haben, gemeinsam anfahren könnte. Für Flo wäre es außerdem super, weil er damit alle Fligenfischer-Stellen unkompliziert anfahren kann.

Am Mittag, als Jeff und Lee eintreffen, berichten wir allen von unserem Vorschlag. Die anderen sind begeistert und somit setzen wir unseren Vorschlag kurzerhand um. Am nächsten Tag können wir den Wagen abholen.

Später planen wir noch unsere Route und was wir in den nächsten Tagen sehen möchten. Am Abend gibt es mal etwas Richtiges zu essen: Wir grillen Hähnchen (wer jetzt mit Filet, Rumpsteak oder ähnlichem gerechnet hat: Fällt aus, wegen is‘ nich‘. Zu teuer hier!!) Dazu gibt’s Kartoffelspalten, frische Paprika, Pilze und Zwiebeln. Wir haben wirklich alle die Schnauze voll von Fastfood und auch Trailfood. Wir wünschen uns gerade nichts mehr, als endlich mal wieder hausgemachtes Essen!

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Tag 32: Fette Karre!

Datum: 13.12.2016

Start: Hamilton

Ziel: Waitomo Caves

Am Morgen teilen wir uns etwas auf: Flo und Jeff holen das Auto ab, Lee holt sich einen Hüttenpass und Arni, Grace und Joel bleiben bei den ganzen Rucksäcken und Taschen. Als die Jungs dann mit dem Auto eintreffen, sind wir platt: ein komplett neuer Toyota Highlander steht für uns bereit! Damit haben wir nicht gerechnet, denn 80% aller Mietwagen in Neuseeland sehen ziemlich heruntergekommen aus. Wow! Und zu sechst kostet uns der Wagen inkl. Versicherung gerade einmal 20€ am Tag. Das ist vollkommen ok.

Wir machen uns auf zu unserem heutigen Tagesziel: Hobbiton! Das Filmset von Herr der Ringe und dem Hobbit. Wir benötigen ca 1,5 Stunden für die Fahrt, dann kommen wir zu einem von Asiaten überlaufenen Filmset. Wir holen uns ein Ticket für die 14 Uhr Führung und essen im Park zum Mittag. Nach 2 Stunden warten geht’s dann los. Mit einem Bus werden wir ins ca 5km entfernte Filmset gebracht.

Kaum zu glauben, was für ein Aufwand betrieben wurde, für 12 Drehtage am Set. Denn es vierhielt sich folgendermaßen: Nachdem das Original Filmset von Herr der Ringe wieder abgebaut wurde, stellte der Farmer beim Dreh zum Film „Der Hobbit“ die Bedingung, dass das Set dieses Mal permanent bestehen bleiben sollte. Denn der Farmer hatte von vornherein die Vorstellung, das Set auch anderen Leuten zugänglich zu machen und natürlich Geld damit zu verdienen. Das war nur eine Kuriosität neben anderen: Bäume mit angeklebten, bemalten Blättern, ein Teich mit akutem Krötenproblem (weshalb alle Außenbereich-Szenen nachträglich synchronisiert werden mussten) und natürlich der Tatsache, dass alle Hobbit-Höhlen komplett leer sind. Ansonsten kümmern sich täglich mehrere 100 Leute darum, das Set zu erhalten. Gartenarbeit, Malerarbeiten, bewässern der Grünflächen oder aber auch das Ankleben neuer Blätter an die echten Bäume.

Alles in Allem ist es ganz schön, das Set mal gesehen zu haben, obwohl 80$ pro Person auch ganz schön heftig sind, dafür, dass täglich mehere 100 Leute durch das Set gescheucht werden.

Nachdem wir 2,5 Stunden am Set verbracht haben, bekommen wir abschließend eine Auswahl des Biers, das beim Dreh am Set getrunken wurde. Wir verbringen also noch etwas Zeit im Green Dragon, bevor es zurück geht und wir unser letztes Ziel für heute ansteuern: Das YHA in Waitomo Caves.

Dort angekommen erwartet uns ein Geschäftsführer (wenn man ihn so nennen kann), der am meisten über seine eigenen Witze lacht, anderen ständig ins Wort fällt und das gerade gesprochene lächerlich macht und zudem einfach in die Damentoilette platzt. Wir entscheiden nach dem Abendessen, dass wir nicht mit den anderen inkl. Geschäftsführer Herr der Ringe schauen, sondern uns ins Zelt legen.

Tag 33: Glühwürmchen, Forellen und fliegende Kühe

Datum: 14.12.2016

Start: Waitomo Caves

Ziel: Waiteki / Rotorua

An diesem Morgen trinken wir relativ zeitig unseren Kaffee, während die anderen noch schlafen, aber das ist kein Wunder nachdem wir gestern bereits gegen 19:30 uhr im Zelt lagen. Wir unterhalten uns mit einer gerade kennengelernten Amerikanerin namens Trisch über den neuen Präsidenten. Ihre Ansichten sind zwar nicht unsere, aber wir lassen sie reden, bis sie anfängt darüber zu philosophieren, wie sehr sie Israel hasst. Dann steigen wir aus.

Wir fragen den lustigen, sicherlich alleinstehenden Geschäftsführer des YHA ob er uns einen Tipp geben könnte für einen guten Anbieter der Glühwürmchen-Höhlen und Tropfsteinhöhlen-Tour. Neben den ganzen „Witzen“ fällt es uns schon fast schwer, das Wesentliche zu filtern. Nach 2 Minuten Sabbeln wird Arni aggressiv. Wir entscheiden uns dazu, den für uns besten Anbieter zu kontaktieren. Dabei erfahren wir, dass noch Plätze frei sind für eine Tour in der nächsten Stunde. Dann mal zackig! Wir sehen, dass Grace, Joel, Jeff und Lee gerade aufgewacht sind und deshalb lassen wir mal den Deutschen raushängen: Wir machen ihnen ordentlich Feuer unter’m Hintern, damit wir pünktlich in 50 Minuten am vereinbarten Treffpunkt sind. Und plötzlich läuft mal alles, wie geschmiert! Die Zelte sind fix eingepackt, die Leute sind schnell geduscht und wir kommen pünktlich an! Im Auto sitzend müssen wir lachen, denn uns gefällt es total, dass wir früh losgekommen sind. Ein Blick in den Rückspiegel des Wagens verrät uns, wie gestresst die anderen gerade sind.

Angekommen am Treffpunkt, fahren wir mit Andy in Richtung Glühwürmchen. Wir bekommen Helme mit Licht und dürfen unsere Kamera mitnehmen. Nichts desto trotz ist es schwierig, dort zu fotografieren. Wir gehen in die Höhle und trauen unseren Augen kaum: Die Würmchen hängen an der Decke und leuchten wirklich blau! Ein wundervoller Anblick! Dann werden wir in ein Schlauchboot verfrachtet und fahren durch überwältigend erleuchtete Höhlen. Die Würmchen erscheinen wie Millionen kleiner Sterne. Hier ist es leider nicht erlaubt, zu fotografieren. Wir kommen in die Nähe eines starken Wasserfalls, da wir aber nichts sehen, außer der Glühwürmchen, können wir nicht sagen, wie nah wir tatsächlich an dem Wasserfall waren.

Nach diesem ersten Abenteuer fahren wir etwas weiter. Wir besuchen eine weitere Höhle, eine Tropfsteinhöhle. Über uns ist Wald, das lässt sich durch einige Risse und Öffnungen im Boden sehen. Daran können wir auch erkennen, dass wir uns teilweise 20 m unterhalb des Bodens befinden. Später sehen wir dann noch die Überreste einer Kuh, die scheinbar durch eine Erdspalte in die Höhle gefallen ist und die Überreste eines Srauß-ähnlichen Vogels, der bereits ausgestorben ist. Alles sehr sehenswert!

Nach 3 Stunden ist die Tour vorüber und wir fahren weiter Richtung Rotorua. Angekommen am ‚Troutfishing‘-Holiday Park holt Flo natürlich direkt seine Fliegenroute heraus und geht angeln. Dort sieht er, wie zwei Amerikaner eine riesige Forelle angeln (laut Flo die größte Forelle, die er bislang gesehen hat) Das motiviert natürlich.

Am Abend fahren wir mit dem Wagen ins City Center und gehen Pizza essen.

Tag 34: Angeln und Shoppen

Datum: 15.12.2016

Waiteti / Rotorua

Flo startet an diesem Morgen um 5:30 Uhr, um zu angeln. Er hat Glück und zieht eine ca. 25cm große Forelle an Land. Um 8:30 Uhr frühstücken wir und während Flo wieder angeln geht, fährt Arni mit den anderen nach Rotorua. Den Rest des Tages verbringen wir damit uns auszuruhen, den Blog zu schreiben, ein Buch zu lesen oder auch mal wieder Musik zu hören.

Am Abend kochen wir uns Pasta mit frischen Pilzen und nicht zu vergessen Hackfleisch!

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