Tag 42: Gut gehen lassen 2.0
Datum: 23.12.2016
Start: Taupo
Ziel: Omori
Heute müssen wir uns von unserem heiß geliebten Toyota Highlander verabschieden. Aber vorher fahren wir noch einkaufen für die kommenden Tage. Im Supermarkt angekommen, haben wir schon den ersten Lachflash: Die Gingers gehen vor Arni und Flo in den Supermarkt und direkt im ersten Gang steht ein Einkaufswagen mit Ginger-Baby an Bord. Das Baby sieht unsere beiden Rotschöpfe, fängt lauthals an zu quieken und zu lachen, zeigt mit seinen kleinen Fingern auf sie und ruft: „Mommy!“ Wir kriegen uns vor lachen kaum ein, zumal das Baby die beiden für eine lange Zeit fixiert und sich scheinbar tierisch darüber freut weitere Menschen mit roten Haaren zu sehen. Wir weisen Grace und Joel mehrere Male darauf hin, dass man nicht leichter an ein Baby kommen könnte, aber die beiden wollen wohl noch nicht…
Nachdem wir unseren Großeinkauf erledigt haben, geht’s weiter Richtung Omori, ein kleiner Ort ebenfalls am Lake Taupo gelegen. Als wir ankommen trauen wir unseren Augen kaum! Das Haus ist soooo schön und sooo riesig! Leider haben die anderen Leute wie Jeremy, Pauline, Vivian, Matt und Cat kurzfristig abgesagt, aber das haben wir berücksichtigt. Also Weihnachten zu 6st! Auch ganz schön! Wir losen die Zimmer aus und Arni zieht das Los mit dem besten Zimmer und eigenem Bad. Juchuuu!
Flo und Jeff müssen gleich den Wagen zum Taupo Airport bringen. Von da aus müssen sie bis Taurangi trampen. Erst ab Taurangi bekommen sie einen Shuttlebus bis vor die Haustür. Währenddessen erkunden die anderen das Haus. Im Erdgeschoss befindet sich das Zimmer von Flo u Arni mit eigenem Bad, ein großer Raum mit Billardtisch, einem Raum mit Waschmaschine und Trockner. Es gibt noch weitere Räume, aber die sind verschlossen. Wir gehen stark davon aus, dass das Haus eigentlich eher privat genutzt wird und selten vermietet wird, denn es stehen viele private Gegenstände herum, sowie Fotos im Wohnzimmer usw… im Obergeschoss befindet sich dann ein großes Wohn- Esszimmer mit offener Küche, sowie 3 weitere Schlafzimmer mit Bad. Am Genialsten ist der riesige Balkon, der sich um das halbe Haus herum zieht.
Am Abend machen wir einfaches Essen, denn erst morgen wird geschlemmt.
Tag 43: Gut gehen lassen 2.0
Datum: 24.12.2016
Omori
Frohe Weihnachten! Heute wagt Flo sich mit einem Kajak auf den Lake Taupo hinaus. Die Voraussetzungen sind leider nicht die besten, denn es ist sehr stürmisch aber sonnig. Dennoch wird er ständig abgetrieben und sein Streamer hakt an jeder nur denkbaren Stelle. Die hoch angepriesene Sinktip (Schnur, die im Wasser versinkt) ist auch nicht der Renner.
Als Flo ins Haus kommt, gucken die anderen gerade einen Film. Gegen Nachmittag bereiten wir das Essen für heute Abend vor. Lee und Arni machen Salate, während die Jungs das Fleisch und die Wedges vorbereiten. Joel bastelt zudem aus alten Kartons einen Weihnachtsbaum und eine Menora, weil Lee jüdisch ist und gerne eine hätte. Joel erweist sich dabei als sehr begabt!
Am Abend hauen wir dann so richtig rein: Es gibt Burger mit Rinderfleisch, Wedges, einen gemischten Salat und einen Asia Salat (Danke Niggi für’s Rezept / hat mal wieder allen geschmeckt) und zu trinken gibt’s reichlich Bier, Wein und Whisky. Nach dem Essen spielen wir noch Billard und fallen ausnahmsweise mal erst um halb 1 ins Bett.
Tag 44: Gut gehen lassen 2.0
Datum: 25.12.2016
Omori
Heute startet schon der letzte Tag im Haus. Morgen heißt es wieder den Rucksack aufsetzen. Aber nicht lang, denn am 27.12. starten wir mit unserer Kanu-Tour über den Whanganui River. Am Morgen frühstücken wir gemütlich und spielen das Spiel Backpackers. Joel ist total begeistert von dem Spiel, obwohl er darin keinen Erfolg hat.
So zieht sich das den ganzen Tag durch. Wir spielen Spiele, die Joel meistens verliert, gucken Filme und relaxen. Zwischendurch „müssen“ wir immer wieder essen, weil wir einfach viel zu viel eingekauft haben… Man kriegt eben zu große Augen, wenn man sich die meiste Zeit von Pasta & Pesto ernährt.
Tag 45: Leben in Dosen packen
Datum: 26.12.2016
Start: Omori
Ziel: Taumarunui
Heute ziehen wir schon wieder aus! Um 11 Uhr übergeben wir das Haus in fast ordnungsgemäßem Zustand (Joel hat das Backpacker Spiel geklaut und dafür sein Buch da gelassen – er meint, er hätte nur getauscht) und gehen dann weiter zu einem kleinen Shop in Omori, wo wir gegen Mittag von Barb, die einen Shuttle-Service betreibt, abgeholt werden. Sie bringt uns bis nach Taumarunui.
Dort befindet sich der Kanu-Verleih. Angekommen, bauen wir unser Zelt auf und gehen zu dem Privat Haus, das gleichzeitig auch das Bürogebäude sowie den Schulungsraum bildet. Die Dame am Schalter ist super pfiffig und hat uns unsere Route inkl. Zeltplätze schon vorgeplant. Es sind 7-8 Tage, von denen sie 6 Tage Plätze gebucht hat und von denen wir die letzten zwei Tage Freedom-Camping machen müssen (zelten auf privatem Farmland ohne jeglichen Komfort). Dafür können wir dann auch frei entscheiden, wie weit wir kommen, denn gegen Ende müssen wir teilweise gegen die hereinkommende Flut paddeln. Die Tage sind immer mit ca 20-30km verplant. Außer am dritten Tag, da müssen wir veranschlagte 9 Stunden / 43km paddeln.
Man gibt uns dann noch je Boot 5 Tonnen mit, in die wir unser Zeugs packen können. Die Tonnen machen nicht den besten Eindruck, sodass Arni, sollten wir kentern, große Angst um ihre Kamera, das iPad, iPhone und die weiteren elektrischen Gegenstände hat. Wie gut, dass sie von ihrer Cousine Maria einen Drypack geschenkt bekommen hat! Da passen alle teuren Gegenstände rein. Tipptopp! Unser ganzes Equipment ist nun in 6 Tonnen (5 kleine, 1 große) verpackt. Heftig zu sehen, weil wir das alles normalerweise auf unserem Rücken tragen!
Da wir am Fluss sind, gibt es am Abend schon wieder die nervigen Sandflys. Das sind Fliegen, die wie Fruchtfliegen aussehen, aber zudem beißen und lauter kleine, extrem juckende Stiche hinterlassen. Man kann sich nicht wirklich dagegen wehren, denn sie sind überall und beißen auch durch Leggings und Socken. Besonders beliebt sind Füße und Beine.
Also geht’s ab ins Zelt, denn morgen starten wir schon früh mit der Sicherheitsunterweisung.
Tag 46: Paddle ho!
Datum: 27.12.2016
Start: Taumarunui
Ziel: Ohinepane
Heute geht’s um 8:45 Uhr zur Sicherheitsunterweisung, die sich als kurz und bündig erweist. Die Neuseeländer nehmen eben irgendwie alles nicht so ernst. Wir bekommen eine Präsentation über unseren Weg und die gefährlichsten Stellen, inklusive einer kurzen Beschreibung, wie wir was zu bewältigen haben. Doch schon nach kurzer Zeit sieht jede Stromschnelle aus, wie die andere. Dann gibt es zudem noch eine Stromschnelle zum Ende des Flusses, die der Geschäftsführer „50/50“ nennt. Entweder steht das Wasser hoch, dann hat man gute Chancen nicht zu kentern. Ist der Wasserstand niedrig, hat man Pech… Schön! Besten Dank für die ausführliche Instruktion!
Von der Tochter bekommen wir unsere Rettungswesten ausgehändigt, dann packt uns der Junge Sohnemann (nebenbei erwähnt: es gibt eine Tochter, fünf Söhne, einen Enkel und einen alten Pudel, der die Gäste sexuell belästigt) in sein Quad mit der Frage, ob wir auf der Fahrt zum Fluss noch was erleben wollen. Wir sagen „jaaaaa“ und dann düsen wir wie irre los! Das Gelände gibt schon einiges her, aber der Junge gibt zusätzlich gut Gas, von daher sind wir alle froh, als wir unten an den Booten ankommen.
Wir packen unsere Tonnen in die Kanus und drehen auf dem Fluss unsere ersten Runden, während uns der ältere Sohn Tipps gibt oder aber auch Leute korrigiert. Allerdings muss man sagen, dass er keine Hilfe darstellt, wenn man von der Materie noch gar keine Ahnung hat (wie die Hälfte unserer Gruppe angegeben hat).
Dann geht’s los! Unser erstes Ziel für heute ist der Ohinepane Campingplatz. Das sind gut 25km, die wir zügig zurück legen. Für uns eine passende Strecke, denn somit können wir uns gut an die Stromschnellen gewöhnen, die es teilweise in sich haben: Die Stärke des Wassers und zusätzliche Hindernisse innerhalb der Stromschnellen, wie Steine und Bäume, um die wir umfahren müssen, machen die Sache durchaus interessant… Arni ist froh, dass Flo Ahnung vom Steuern hat und sie einfach Gas geben muss. Auf halber Strecke treffen wir das Schweizer Pärchen wieder, die wir einen Tag vorher kennengelernt hatten. Beide sitzen am Ufer. Wir rufen den beiden zu und fragen Sie, ob sie Pause machen. Da antworten Sie, dass sie gerade über Kopf gegangen und nun komplett nass seien! Wir können das erst gar nicht glauben, aber unter Berücksichtigung, dass beide Anfänger sind und man sich in Stress-Situationen meistens genau falsch verhält, macht das Sinn.
In unserem Kartenmaterial wird für die Distanz 3 Stunden eingeplant. Wir erreichen das Ziel nach 2 Stunden, sind aber auch müde. Die Schultern und Arme schmerzen, aber das ist nebensächlich. Wir freuen uns, dass wir noch so viel Tag übrig haben, um uns zu entspannen. Flo geht noch eine Runde angeln, während die anderen lesen und sich unterhalten.
Tag 47: Ab vom Kurs und Kartenentzug
Datum: 28.12.2016
Start: Ohinepane
Ziel: Whakahoro
Heute steht uns ein 6 Stunden Tag mit ca 38 km bevor. Es ist schon am Morgen sehr warm, daher müssen wir uns gut eincremen. Die Sonne hier ist einfach heftig. Wir kommen um 8:30 Uhr los und liegen gut in der Zeit. Das Kartenmaterial gibt immer Hinweise, sobald wir auf außergewöhnlich starke Stromschnellen treffen. Gerade vor uns tut sich so eine auf. Joel und Lee sind im Besitz der Karten. Wir rufen Ihnen zu, dass wir auf der rechten Seite des Flusses bleiben würden, weil hier weniger Steine seien. Joel entgegnet, dass das Kartenmaterial definitiv links empfehlen würde. Wir sind skeptisch, aber drehen nach links ab. Als wir die Lage überblicken können, sehen wir, dass wir einen großen Fehler gemacht haben. Nun befinden wir uns in dem Kanal, der komplett mit Steinen vom Rest abgetrennt ist. Das Wasser fließt dadurch noch kräftiger durch die einzelnen Lücken. Des weiteren wirken sich die Steine wie ein kleiner Wasserfall auf den Rest des Flusses aus. Flo und Arni müssen sich schnell entscheiden und paddeln mit voller Kraft durch die am größten erscheinende Lücke. Wir setzen einige Male auf, geraten am unteren Ende in einen Strudel, der uns den Hintern wegzieht, aber aus dem wir uns mit ordentlich Kraft wieder befreien konnten. Als wir uns umdrehen, sehen wir, dass sich Lee und Jeff, mit der Breitseite des Kanus zum Fluss stehend, auf mehreren Steinen festgefahren haben und Jeff gerade im Begriff ist aus dem Kanu zu steigen. Er richtet das Kanu zum Strom und springt wieder hinein, als es sich gelöst hat. Joel und Grace stoßen auch an mehrere Steine, aber halten sich wesentlich besser. Puh! Alle haben es geschafft, ohne zu kentern!!! Nach dieser Entscheidung muss sich Joel einige Sprüche gefallen lassen und wir bestrafen ihn mit Kartenentzug. Denn die linke Seite wird für eine Stromschnelle in 1,5km Entfernung empfohlen. Setzen, 6.
Der Rest des Tages verläuft gut und auch hier kommen wir wieder schneller voran, als geplant. Das letzte Stück paddeln wir in einen Seitenarm gegen die Strömung. Dort liegt der Campingplatz Whakahoro. Abschließend müssen wir unsere 5 Fässer noch 200m die Klippen hinauf schleppen und weitere 200m zum Campingplatz. Einfach super, nach 38 km Wasser schaufeln… Wir bauen das Zelt auf und gehen rüber zum Blue Duck Café. Es ist ein kleines Café mitten im Whanganui National Park. Als wir dort ankommen, sehen wir wie gerade ein ganzes Schwein über offenem Feuer gegart wird. Nah an der Glut stehen Kürbisse und ganze Weißkohl-Köpfe, gefüllt mit Butter und Kräutern. Wir sind begeistert und einfach super hungrig 😋! Kurzerhand melden wir uns für das Essen um 18:30 Uhr an. Und es ist einfach das Beste, was wir hier bislang gegessen haben!! Dante, der Koch und gebürtiger Argentiner, versteht wirklich was von seinem Handwerk. Die Grillkonstruktion hat er selbst in Auftrag gegeben und es schmeckt einfach genial. Das Fleisch ist zart, saftig und richtig rauchig würzig. Dazu gibt es den Weißkohl, Kürbis, selbst gebackenes Ciabatta Brot und einige Salate. Perfekt!! Endlich mal ein Essen, dass seinen Preis wert ist. Das erleben wir hier leider nicht oft. Wir unterhalten uns noch lange mit Dante und seiner Mutter, die gerade zu Besuch ist. Flo packt sogar noch seine spanisch Kenntnisse aus, da die Mutter kein Englisch spricht.
Zurück am Campingplatz gehen wir schlafen. Schon wieder kurz vor Hiker’s Midnight!
Tag 48: Wegen Überfüllung geschlossen
Datum: 29.12.2016
Start: Whakahoro
Ziel: Mangawaiiti
Heute haben wir den längsten Tag vor uns: geschätzte 9 Stunden für 44 km. Wir fahren durch wunderschöne Schluchten, die uns fast tropisch erscheinen. Dichter Wald, Palmen und die Sonne machen den Tag irgendwie perfekt. Die erste Hälfte legen wir wieder zügig zurück, danach wird es etwas langweilig für unseren Geschmack. Keine Stromschnellen, nur paddeln. Dadurch sind wir in der zweiten Hälte dann auch etwas langsamer.
Wir erreichen unser Ziel gegen 15:30 Uhr. Wieder mal müssen wir unsere Tonnen zum Campingplatz schleppen, aber ok… Oben angekommen erwartet uns ein Campingplatz, der eigentlich schön gelegen, aber bereits von zwei Großfamilien in Beschlag genommen wurde. Unsere Zelte müssen wir mittig aufschlagen, weil alles andere bereits belegt ist, inkl. der Hütte, die eigentlich von allen genutzt werden kann. Wir sind alle angenervt von ihrem Benehmen. Als die Familie dann noch anfängt Holz zu sammeln um (mitten im Wald, zwischen den Zelten) Feuer zu machen, obwohl überall deutlich auf das Verbot hingewiesen wird, regen wir uns auch laut über sie auf. Zu allem Überfluss kommt eine Stunde später noch eine Gruppe mit ca 25 Kindern. Ab jetzt müssen wir lauthals anfangen zu lachen! Heute Nacht wird also gekuschelt. Aber: das Feuer hat sich soeben erledigt, denn einer der Betreuer hat deutlich darauf hingewiesen, die Regeln einzuhalten.
Super! Wenigstens stinken wir morgen dann nicht mehr, als es eh schon der Fall ist. Wir wollen eigentlich noch länger zusammen sitzen und uns über alle anderen aufregen, aber die Sandflys sind so aggressiv, dass wir in die Zelte gehen müssen.

Tag 49: Tagesplan – Keine Leute, keine Sandflys
Datum: 30.12.2016
Start: Mangawaiiti
Ziel: Pakiri
Heute sind ca. 25 km geplant. Wir kommen super durch und sind schon um die Mittagszeit am eigentlichen Ziel, dem Ngaporo Campingplatz. Da wir aber wenig Lust auf die Gruppe von gestern haben, noch auf die ganzen Sandflys, entscheiden wir uns spontan dazu weiter nach Pakiri zu fahren (ca 45km). Wir müssen vorher noch durch 1-2 kritische Stromschnellen (unter anderem die 50/50) die wir aber alle, bis auf Jeff, unbeschadet überstehen. Der muss nämlich bei der letzten Stromschnelle vor Pakiri einen Hechtsprung ins Wasser wagen, aber das sichert die beiden vor dem Umkippen.
Wir binden unsere Kanus fest und gehen hoch zum Campingplatz, der unsere Tonnen mit dem Auto zum ca 1 km entfernten Platz transportiert. Wir können endlich eine warme Dusche nehmen und uns sogar ein paar Chips kaufen. Der Abend ist gerettet! Des Weiteren können wir unsere Füße kurieren. Nach dem gestrigen Abend sind alle (bis auf die Gingers) komplett zerstochen. Die Sandflys haben ganze Arbeit geleistet. Das Jucken will einfach nicht aufhören. Wenn man einen großen, negativen Punkt an Neuseeland finden will, dann sind es ganz sicher diese Biester. Man kann sich nicht wirklich vor ihnen schützen. Was hilft, sind Cremes gegen den Juckreiz. Wir legen uns eine Weile ins Zelt, bis die nächste Innenwand von Arni’s Luftmatratze platzt! Yayyyy! Jetzt ist die Matratze definitiv reif für den Müll. Die rechte Seite bildet eine übergroße Wulst, auf der man weder liegen noch sitzen kann. Also: Handtücher rausholen, als Isolierung und die Matratze legen und nur noch auf einer platten Matte liegen. Super. Gute Nacht.😴
Tag 50: Silvester ohne Silvester
Datum: 31.12.2016
Start: Pakiri
Ziel: Downes Hut
Tipptopp ausgeruht starten wir in unseren Tag! Wir müssen noch einige Zeit auf den Transport unserer Tonnen zum Wasser warten, daher malen wir uns schon einmal aus, was wir alles essen werden, wenn wir wieder in der Stadt sind.
Heutiges Ziel ist die Downes Hut in ca. 45-47 km Entfernung. Wir wollen so viel wie möglich heute schaffen, denn wir werden die letzten beiden Tage gegen die Flut paddeln müssen. Der Tag startet schon anders, als die anderen Tage. Der Wind kommt uns teilweise wirklich kräftig entgegen, sodass unsere Arme und Schultern wieder richtig was zu arbeiten bekommen. Mittlerweile hat sich auch das Landschaftsbild geändert. Die tropischen Wälder wurden ersetzt durch Farmland, kleine Dörfer und hohe limestone ähnliche Klippen. Wir sehen heute so einige, tote Tiere am Fluss oder auch im Fluss liegen. Ein bereits aufgeblähtes Schwein, ein Schaf, das von den Klippen gestürzt ist und eine Ziege unter Wasser, die wir zufällig beim Paddeln entdeckt haben.
Wir arbeiten uns gegen den Wind voran und freuen uns über jede Stromschnelle, die uns zusätzlich Schub gibt. Mehr als fertig kommen wir gegen 16 Uhr an der Downes Hut an. In der Hütte wollen wir nicht schlafen, weil wir nicht wissen, wer noch so kommt. Wir versuchen, einen geeigneten Platz zu finden, um unser Zelt aufzubauen. Der Untergrund ist von Wurzeln durchzogen und auch nicht weich (Arni freut sich schon). Da wir alle müde sind, einigen wir uns schon im Kanu darauf, dass wir Silvester um Hikers Midnight (21 Uhr) mit einem Schluck Whisky feiern. Doch es kommt wieder mal anders, als geplant. Nachdem wir unser Zelt aufgeschlagen, unsere Sachen ausgepackt und gerade dabei sind unser Essen startklar zu machen, werden wir schon wieder von Sandflys malträtiert. Man kann nicht in Ruhe sitzen und essen. Wir sind alle so müde und so absolut genervt, dass wir wohl oder übel Silvester ausfallen lassen. Wir essen auf, packen unser Sachen weg und reden darüber, die folgenden zwei Tage in einen zu packen. Keiner von uns hat Lust auf eine weitere Nacht inmitten von Sandflys und dreckigen Zeltplätzen. Wir spornen uns also mithilfe von Bier und Pizza dazu an, morgen schon unser Endziel Whanganui zu erreichen. Im Prinzip ist der Weg machbar. 43 km haben wir auch schon vorher geschafft, nur der Faktor Flut ist bislang nicht berechenbar. Wir einigen uns darauf, dass wir es versuchen und schauen, wie der Tag morgen läuft.
Um 19 Uhr ist dann Bettruhe, um uns herum schwirrt alles: Moskitos, Sandflys und diverse Käfer tummeln sich zwischen den Zeltwänden. Frohes Neues.

Tag 51: Frohes Neues!🎈🎊🎆
Datum: 01.01.2017
Start: Downes Hut
Ziel: Whanganui Holidy Park
Das Ziel für heute ist im Prinzip Komfort: Ein Bett, Bier und Pizza. Oder aber auch der Holiday Park in Whanganui. Wir müssen allerdings schon vom Start (7:30 Uhr) auf an einiges dafür leisten: wir haben aktuell mit dem stärksten Wind der ganzen Tour zu kämpfen + der einkommenden Flut. Das zehrt an der Kraft. Schon am Vormittag müssen wir zwei Mal auf Grace und Joel warten, die gerade heute wirklich langsam sind. Zwischendurch zweifeln wir, ob wir diesen Tag kräftemäßig durchziehen können, aber der Wille ist bislang ungebrochen.
Um 11 Uhr erreichen wir unser eigentliches Tagesziel. Viel zu früh, um jetzt den Rest des Tages zu verplempern. Wir können eh nichts anderes machen außer uns von Sandflys zerstechen zu lassen. Wir essen uns eine Kleinigkeit und geben weiter Gas. Die Flut hat gegen 12 Uhr ihren höchsten Punkt erreicht, danach nimmt sie wieder ab. Gut für uns, denn ab dort paddeln wir wieder mit dem Strom. Und dieser Unterschied ist ab 13 Uhr deutlich spürbar. Wir kommen gut voran, halten uns mit dem Gedanken an eine Cabin bei Laune und erreichen irgendwann die lang ersehnte Landmark: Eine Dorfkirche. Von hier aus noch 4km, dann sind wir da!!!
Aber wie es immer so ist: die letzten Kilometer wollen einfach nicht vorüber gehen… lange paddeln wir vor uns hin, bis wir das erlösende Schild sehen:
Welcome Te Araroa Hikers! To the 1370 km mark! Juhuuuu!!!! Kanus an Land bringen und erstmal ne Dose Cola trinken… wir haben’s geschafft! Der Manager vom Holiday Park, Ben, ist einfach herzensgut. Er bringt uns am Abend mit einem Buli in die Stadt und bietet uns an, das auch in den nächsten Tagen für uns zu machen. Super!
Wir feiern heute Abend erst einmal unser verkorkstes Silvester nach. In einem Pub namens Stella Bar gibt’s Bier und Pizza. Zwar nicht das Beste, was wir jemals gegessen haben, aber ok. Hauptsache keine Sandflys!
Sehr interessant 😘 Freue mich das alles gut gegangen ist und niemand verletzt wurde👍 So ein Weihnachtsfest und Jahreswechsel werdet ihr auch nicht wieder haben😉
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Bei der Masse an Pizzen die ihr so verdrückt, könnte man meinen, ihr seid in Italien ;)))
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😂😂👍🏻 Eventuell sind wir auch die ersten TA-Hiker, die es schaffen nach 3000km wandern zu zu nehmen anstatt dürr zu werden. ✊🏻
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Wenn man sich Eure Fotos ansieht, gewinnt man einen anderen Eindruck. 🙂
Macht richtig Spaß Euch virtuell zu folgen!
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Hihi, danke! So soll’s sein 😊
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Mal eine (sehr vorsichtige) Frage: Fängt Flo was, wenn er fischen geht? 😉
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Tut er schon… Nur sind die Rotorua Lakes und der Tongariro River schon etwas andere Schwierigkeitsgrade als der Kurpark im Sauerland oder das Forellenfreudenhaus in Wanne-Eickel… 😉
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Wahrscheinlich verschreckt er die Forellen mit seinem wilden äußeren 😉
Ihr seht beide total tiefenentspannt aus;)
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Habt ihr euch zu fastfood Junkies entwickelt😉😖 aber die einzige Alternative zum Dosenfutter🙋🤔freue mich auf mehr😜 Bis bald ihr lieben
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Ja…haben wir… aber wir freuen uns dann umso mehr auf Hausgemachtes, wenn wir wieder da sind!! 🤘🏻😋
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