Tag 87-92: St.Arnaud bis Christchurch 

Tag 87: Abschied aus St. Arnaud

Datum: 06.02.17

Start: St. Arnaud

Ziel: Hanmer Springs

Wir schleusen an diesem Morgen Megs Klamotten aus unserem Zimmer, damit unsere „Aktion Meg“ nicht innerhalb der nächsten 5 Minuten auffliegt. Flo nimmt den Rucksack mit in die Küche und Arni nimmt Meg mit.

Wir frühstücken zusammen, Steffi und Quent kommen auch dazu. Wir verabschieden uns von Nils, Melissa und Rachel. Meg muss eigentlich nach Greymouth, weil sie dort einen Job gefunden hat, aber die verrückte Nudel entscheidet sich spontan heute mit uns nach Hanmer Springs zu kommen. Cool! Da heute ein nationaler Feiertag ist und der Highway 1 wegen des Erdbebens noch gesperrt ist, müssen mehr Leute durch St.Arnaud fahren, daher sollten unsere Chancen zu trampen eigentlich ganz gut stehen.

Nach kurzer Wartezeit an der Straße, fahren Steffi und Quentin auch schon lachend und winkend an uns vorbei. Bei uns klappt es dann 10 Minuten später auch. Da wir zu dritt sind, ist das natürlich etwas schwieriger. Wir werden von einem netten belgischen Pärchen mitgenommen. Leider fahren sie nicht bis nach Hanmer Springs, sodass sie uns nach ca 50km wieder rausschmeissen müssen. Mitten im Nirgendwo warten wir dann schon etwas länger, ca 30-40 min, bis unsere nächste Mitfahrgelegenheit anhält.

Moment mal: Den Herren kennen wir doch! Flo fragt ihn, ob wir ihm nicht am Pelorus River begegnet seien und der Herr bejaht. So klein ist die Welt! Sein Name ist Neil und er kommt aus Australien. Seine Frau wandere auch sehr gerne, erzählt er uns, aber sie benötige am Abend ein ein Glas Wein und eine Dusche. Arni kann das mehr als nachvollziehen. Neil kann uns auch nur bis zu einer Kreuzung kurz vor Boyle mitnehmen, weil er eigentlich heute noch weiter wandern möchte. Allerdings zieht sich das Wetter während unserer Fahrt immer weiter zu. Meg schläft irgendwann einfach ein und Flo quatscht eine ganze Zeit mit Neil. Angekommen an der besagten Kreuzung schlägt Neil vor, uns bis nach Boyle zu bringen, um dort unser Paket abzuholen. Juchuu, danke!! Weiter geht’s nach Boyle. Dort ist wirklich nichts, außer einem „Education Center“, welches eben auch unser Paket gelagert hat. Flo springt samt Paket wieder ins Auto. Gerade erzählt Neil Arni, wie schön Hanmer Springs sei, aber dass er schon ca 30 Jahren nicht mehr dort gewesen sei. Des Weiteren müsse er sich auch mal bei seiner Frau melden, denn er habe sich seit letzter Woche nicht mehr gemeldet.

Ein Blick Richtung bewölktem Himmel und dann ein weiterer zu uns und Neil sagt: „Wisst ihr was, heute ist euer Glückstag. Ich fahre mit euch nach Hanmer Springs und rufe von dort aus bei meiner Frau an.“ Wir freuen uns riesig, denn es sind immer noch ca 50-60km nach Hanmer Springs. Als wir am frühen Nachmittag ankommen, sind Steffi und Quentin schon da und warten in einer Bar auf uns, denn: Heute ist Superbowl! Meg kann sich das natürlich auf keinen Fall entgehen lassen und so fragen wir Neil, ob wir ihm nicht auch einen Drink spendieren können. Neil sagt zu und so sitzen wir den Nachmittag über in der Bar, gucken Superbowl und trinken Bier. Irgendwann sagt Neil, dass er sich wohl ein Hotelzimmer nehmen müsse… Am Abend verabschieden wir uns von ihm und gehen noch eine Kleinigkeit einkaufen.

Glücklich, betrunken und entspannt laufen wir zum Holiday Park, bauen unsere Zelte auf und bauen sie nach 5 Minuten wieder ab, denn wir sind auf den falschen Plätzen…

Nachdem wir dann endlich die korrekte Schlafposition gefunden haben, schlafen wir auch innerhalb kürzester Zeit…

Tag 88-91: Hanmer Springs sehen und sterben

Datum: 07.-10.02.17

Hanmer Springs

Hanmer Springs ist ein absoluter Touristenmagnet. Es gibt ein großes Freizeitangebot, kleine Bars, Restaurants, Boutiquen, Hotels und: die heissen Quellen. Ein Spa, dass nicht mehr ganz so schrecklich nach verfaulten Eiern riecht, aber schon noch gesund sein soll… 😉 Flo, Arni und Steffi machen sich also gegen 10:15 Uhr auf, damit wir bloß die ersten an diesem Morgen sind und hoffentlich einer „Alte-Leute-Suppe“ oder „China-Suppe“ aus dem Weg gehen können. Quentin darf leider nicht mit, denn er hat sich seine Zehen durch’s Wandern so schlimm ruiniert, dass zwei Zehennägel kurz davor sind auszufallen und die restlichen von Blasen übersäht sind. Er geht währenddessen in die Bücherei.

Wir drei haben in jedem Fall eine schöne Zeit im Spa: Wir gehen von einer heißen Quelle zur nächsten. Insgesamt 19 Pools hat das Bad zu bieten. Nach 2,5 Stunden sind wir schrumpelig, entspannt und vor allem hungrig. Wir gehen zusammen etwas essen und danach zurück zum Holiday Park. Dort entdecken wir den Fernseh-und Spielraum, in dem wir uns von nun an regelmäßig aufhalten und ihn zu unserem Wohnzimmer erklären. Wenn andere Leute hineinkommen, werden sie von unserem charmanten Franzosen heraus-gefurzt. Quentin macht da keine Unterschiede, nur tolerieren wir sein Gefurze…

In den nächsten Tagen regnet es und wir machen es uns in unserem neuen Wohnzimmer immer gemütlicher! Mittlerweile kommen auch nur noch selten Leute herein und wenn, dann begreifen sie nach kurzer Zeit, dass dieser Raum jetzt uns gehört… Zudem haben wir die Spielautomaten, wie Car-Racing oder dieses Mit-einer-Zange-ein-Stofftier-fangen, einfach ausgeschaltet. Sogar die Holiday Park Mitarbeiter akzeptieren diesen Zustand! Auf der Couch sitzen, Filme gucken, Chips und Popcorn essen, wie toll doch so ein eigenes Wohnzimmer sein kann! Mittlerweile frühstücken und essen wir auch dort, denn die Küche ist eigentlich immer besetzt.

Am Freitag Abend machen wir eine Ausnahme und sitzen nicht, wie gewohnt, in unserem Wohnzimmer, sondern gehen zum YHA, denn die große Gruppe ist heute angekommen: Nils, Melissa, Rachel, Harriet, Ben und Tom.

An unserem letzten Tag, am Samstag, müssen wir uns von allen verabschieden, denn da wir nun den Trail verlassen, ist es nicht sicher, ob wir uns noch einmal sehen. Quentin und Steffi fahren nach Blenheim. Ihnen sagen wir als erstes „Tschüss“, danach machen wir noch einen Abstecher zum YHA zu den anderen. Mittlerweile ist auch Etienne angekommen, also sagen wir ihm auch noch „Au revoir“.

Tag 92: Ein Hoch auf uns’ren Busfahrer, Busfahrer, Busfahrer

Datum: 11.02.17

Start: Hanmer Springs

Ziel: Christchurch

Wir essen noch einen Wrap zum Mittag und gehen dann zu unserer Bushaltestelle. Der Bus ist pünktlich und lädt unsere Sachen direkt ein, nur ist er total überfüllt und zudem noch stinke-heiß. Die Klimaanlage scheint nicht zu funktionieren. Nach 5 Minuten Fahrt machen wir schon eine Pause, denn die armen Menschen sitzen schon teilweise seit Picton in dieser Suppe (also gute 4-5 Stunden). Bei dieser Gelegenheit fragen wir den Busfahrer, ob die Premium-Sitze gebucht seien. Er sagt uns nein, und dass wir uns einfach dorthin setzen sollen. Cool!!! Ledersitze, mehr Beinfreiheit (wobei das Arni ziemlich egal ist) und etwas bessere Luft. Arni will noch fragen, was das kostet, während Flo ihr über den Mund fährt und ihr einen bösen Blick zuwirft. Wir setzen uns einfach hin, OHNE mehr dafür zu bezahlen. Auch gut! Das einzige, was es uns kostet, sind die bösen Blicke der Mitreisenden, wie sie an uns vorüber, in die warme Suppe gehen…

Dann geht’s ab: Im Affenzahn nach Christchurch und teilweise so unkontrolliert und unachtsam, dass man schon mal Angst bekommen kann. Gebremst wird wirklich immer erst im letzten Augenblick. Nach 2,5 Stunden sind wir dann endlich am Ziel.

Christchurch! Zu unserem Holiday Park ist es nicht weit und wir entschließen uns dazu, heute noch eine kleine Runde durch unseren Stadtteil zu laufen, denn um die Innenstadt zu sehen, würden wir gute 1,5 Stunden gehen müssen. Das verschieben wir dann auf morgen, wenn wir die Fahrräder in Empfang nehmen werden.

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2 Gedanken zu “Tag 87-92: St.Arnaud bis Christchurch 

  1. Hi ihr Lieben 😂Was soll die Anspielung mit Rentner und Chinesen 😘 Habt eure Fahrt mit dem Bus gut überstanden 😉 Super 👍

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